Das richtige Glas für das Bier
Das perfekte Bier wird in einem sauberen und fettfreiem Glas serviert. Natürlich ist dieses Glas frei von Flecken und Fingerabdrücken. Gläser, die frisch aus der Spülmaschine kommen, sollten vorher noch einmal kalt von innen ausgespült werden, damit jeder Rest von Reinigungsmitteln entfernt wurde.
Bei der Form des Bierglases kommt es genau auf die passende Form zur Bierart an. Generell gilt, je größer und komplexer das Bier, desto größer das Glas. Ein würziges Hoegaarden wird beispielsweise in einem schweren Tumbler serviert, während das Abteibier Leffe in einem sogenannten Goblet an den Tisch gebracht wird. Das leichte und schnell zu trinkende Kölsch dagegen wird in einer Stange, einem kleinen geraden Bierglas, gereicht, weil es beim Trinken schön kühl bleiben soll. Kräftige Barley Wines werden aus sehr bauchigen und großen Weingläsern getrunken, dass sich der Geschmack bei Wärme noch weiter entfaltet und in seiner Komplexität besser wahrgenommen werden kann. Ein Stout kommt vom Aussehen und vom Geschmack am besten in einem Nonic Glas zur Geltung, während ein Biere de Garde in einem tulpenförmigen Bierglas schmeckt und aussieht. Manche Bierstile sind so eigenwillig, dass sie gar nach einer eigenen Bierform verlangen, wie beispielsweise das kugelrunde Bierglas mit konzentrischer Öffnung darüber für das schottische Bier.
Welche Form des Bieres richtig ist, hat mit vielen Faktoren zu tun und wollen doch alle nur dasselbe: Das Bier soll bestmöglich schmecken. Je nach Inhaltsstoffen und Serviertemperatur sind einige Aromen flüchtiger und sind bei einer großen Oberfläche des Glases schneller verschwunden. Die Dichte des Schaums spielt unter anderem auch eine Rolle, wie schnell die Bieraromen entschwinden. Welches Glas für das Bier die passende Form zum Bier hat, findest Du in der Kurzbeschreibung des jeweiligen Bieres unter Glastyp.
Die richtige Temperatur für Bier
Für Pilsner und Lager liegt die ideale Temperatur zwischen sieben und neun Grad Celsius, sodass das Bier entspannt im Kühlschrank gekühlt werden kann. Für einige sommerlichen Biere empfehlen wir allerdings auch kühlere Trinktemperaturen, so dass diese Biere gerne bei einer kühleren Temperatur von 4-6 °C im Kühlschrank aufbewahrt werden kann, um die erfrischende Wirkung noch zu unterstützen.
Schnelles Erwärmen oder Kühlen von Bier ist allerdings nicht empfehlenswert, sodass es nicht mit heißem Wasser oder dem Gefrierfach in Berührung kommen sollte. Ist das Bier mehr eingetrübt als beim Kauf, dann hast Du es wahrscheinlich zu kalt gelagert. Dann kannst Du es bei Zimmertemperatur wieder langsam aufwärmen lassen, sodass der Kälteschleier wieder zurückgeht.
Andere Biertypen entfalten ihr Aroma erst zwischen 8 und 14 Grad Celsius. Dann kann das Bier auch nach dem Kühlen im Kühlschrank wieder eine Weile bei Zimmertemperatur aufwärmen. Wer es ganz genau wissen will, kann sich ein Temperaturmessgerät zur Hilfe nehmen, wie es im Weinbereich zur Dekantierung üblich ist. Bei den meisten Bieren geben wir eine empfohlene Trinktemperatur mit. Generell gilt, dass Aromen sich bei höheren Temperaturen bis 14 °C besser entfalten können, was besonders bei komplexen Bieren interessante Geschmackserlebnisse hervor kitzeln kann. Davon abgesehen heißt es: "Was schmeckt, das passt!"
Schaumkrone und Aromaentfaltung durch richtiges Einschenken optimieren
Wenn das Bier die richtige Temperatur hat, dann
Je nach Herstellungsart können in der Bierflasche am Boden Hefereste lagern, der auch als Bodensatz bezeichnet wird. Dies ist ein Qualitätsmerkmal von größtenteils obergärigen Bieren und überwiegend ein Hinweis auf noch vorhandene lebendige Hefekulturen im Bier.
- Das Bierglas kalt mit Wasser ausspülen
- Das Bierglas schräg zur geöffneten Flasche neigen
- Langsam das Glas 1/3 einschenken bis der Schaum den Rand erreicht
- Das Bierglas senkrecht in die Hand nehmen
- Mittig restliches Bier langsam und nah am oberen Endes des Schaumes reinlaufen lassen bis sich eine schöne Schaumkrone gebildet hat, dabei bleibt ein vorhandener Boden- oder Hefesatz in der Flasche
- Nur Liebhaber des Hefesatzes geben diesen ins Glas
- Man sagt diesen Hefekulturen auch eine positive Wirkung auf die Verdauungsorgane, wie den Darm, nach. Wer das ausprobieren möchte, kann den Bodensatz auch separat trinken.
Es gibt je nach Biersorte kleine Eigenheiten zu beachten:
- Alt + Kölsche: in einem Durchgang einschenken
- Pils: kurz absetzen lassen vor Schritt 4
- Weizen: langsam einschenken, weil sich sonst schnell viel Bierschaum bildet
- Gourmetbiere mit viel Alkohol: etwas schneller einschenken, wegen geringerer Schaumentwicklung
Prost! Cheers! Salud! Skål! Santé! Cin cin!