Es ist noch nicht so lange her, da war das Bild der nordamerikanischen Lagerbiere ganz klar von einigen wenigen Marken geprägt.
Was ist American Lager?
American Lager sind leichte und sehr milde Lager-Biere aus den USA. Biere wie Budweiser, Miller’s Genuine Draft, Pabst Blue Ribbon, Michelob und Coors stehen gleichsam für die Leichtigkeit und das US-amerikanische Freiheitsgefühl. Locker, leicht, 12 Flüssigunzen groß und mit Kronkorken zum Abschrauben: so lässt es sich von den überfüllten Straßen New Yorks bis zu den glitzernden Stränden Kaliforniens mit American Lager leben.
American Lager im Wandel
Doch das Bild des amerikanischen Biers wandelt sich, und während die großen Namen weiterhin die beliebtesten Biere im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bleiben, so hat sich die Bierkultur in Kanada und den USA an ihre Wurzeln erinnert. Denn ein Schmelztiegel der Kulturen zu sein, das bedeutet auch Biervielfalt.
Welche Biere haben das klassische American Lager abgelöst
Das klassische American Lager wurde nach und nach von einer großen Biervielfalt abgelöst. Waren die eindrucksvollen Brauexperimente der Amerikaner anfangs vor allem auf obergärige Biere, wie India Pale Ale beschränkt, so ist mittlerweile auch die untergärigen Biere, also die Lager wieder entdeckt worden. So mancher verloren geglaubte Bierstil aus Europa findet sich auf einmal wieder in den Kneipen der USA. Oft von Brauern gebraut, die die internationale Bierkultur feiern und meist in Europa gelernt haben.
American Lager online kaufen
Die Bierlinie arbeitet mit großen wie kleinen Brauereien aus den USA und Kanada zusammen. Daher bieten wir weithin bekannte Biere im Bierstil American Lager an und Du kannst diese hier online kaufen. Das ist beispielsweise das Miller’s Genuine Draft oder das kanadische Moosehead Lager ebenso wie Biere aus erfolgreichen Craft-Brauereien wie der Brooklyn Brewery, Kona, Anchor, Sierra Nevada und Samuel Adams.
Wo kann ich American Lager bestellen?
Die American Lager Biere kannst Du jederzeit sofort und unkompliziert bestellen. Und nach kurzer Zeit kommen sie direkt an die Haustür. Ob als Geschenk, Urlaubserinnerung an die Reise auf der Route 66, Begleitung zum Super Bowl oder einfach für die amerikanisch angehauchte Grillparty - bei uns findet man das richtige Bier für das US-Gefühl.
Bierkultur USA
Die Bierkultur der USA war anfangs wie alles andere auch von den Einwanderern geprägt. Jede Kultur brachte ihre eigene Braukunst mit. Und während Niederländer, Engländer, Schotten, Iren und Belgier zweifelsohne ihren Beitrag geleistet haben, so sind es vor allem Brauereien mit deutscher oder böhmischer Herkunft, die heute noch im Bewusstsein sind: August Schell, Adolph Coors, Frederick Miller, Frederick Pabst, Adolphus Busch und Eberhard Anheuser - all das waren deutsche Einwanderer, die der amerikanischen Bierkultur unmissverständlich ihren Stempel aufdrückten.
Michelob Michelob (Ja, Vor- und Nachname waren gleich) hingegen kam aus Saaz, Böhmen, und das meistverkaufte Bier der USA ist natürlich ebenfalls von einer tschechischen Stadt inspiriert: Budweiser (um der Genauigkeit willen: Bud Light ist das meistverkaufte Bier in den Staaten). Eine schicksalsträchtige Namenswahl, denn wahrscheinlich konnte sich Adolphus Busch selbst nicht vorstellen, dass es sein Bier einst zurück über den großen Teich schaffen würde, um dann mit dem Original in Wettbewerb zu geraten.
Vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein dürften die USA biertechnisch ein Paradies gewesen sein. All die Bierkulturen vereint in einem Land, Brauereien an jeder Ecke fast wie in Franken, aber mit internationaler Vielfalt: London Porter, Scotch Ale, Irish Stout, Wiener Lager, Belgisches Wit, deutscher Doppelbock, böhmisches Pils - fantastisch.
American Lager in Gefahr
Doch dann schlugen zwei Weltkriege zu, dazwischen die Weltwirtschaftskrise und die Prohibition, danach einige schwierige Erntejahre. Nur wenige Brauereien konnten überleben. Großbrauereien rüsteten teils auf Softdrinks um. Das Root Beer, eine Kräuterlimonade, verdankt seine Popularität der Prohibition. Natürlich wurde auch während des Verbots Bier getrunken, aber als Schmuggelgut bot es sich nicht so an wie z.B. Moonshine (selbstgebrannter Mais- oder Kornschnaps). Hochprozentiges lässt sich besser lagern und leichter transportieren, da mehr Alkohol in weniger Kisten passt. Insofern war Bier, welches gekühlt werden musste und mehr Platz braucht, viel zu auffällig und nicht profitabel genug für das illegale Geschäft. Dadurch kam auch das American Lager in Gefahr.
Unaufhaltsamer Aufstieg des American Lager
Kaum war die Phase der Prohibition überwunden kam es zu einem Zusammenschluß vieler Brauerei.
Die Konsolidierung des Biermarktes ließ fast die gesamte US-Produktion in den Händen weniger Firmen. Damit die Bevölkerung schnell an qualitativ gutes Bier kam wurde das Amberican Lager der erfolgreichst Bierstil in den USA. Es begann der unfaufhaltsame Aufstieg des American Lager, denn es war schnell, günstig und sicher zu produzieren. Erst in den späten 70ern legalisierte Jimmy Carter das Heimbrauen, wodurch neues Experimentieren möglich wurde. Doch es sollte noch ein wenig dauern, bis sich die ersten unabhängigen Brauer echte Erfolge verzeichnen konnten.
Craft-Beer kontra American Lager
Anchor Brewing in San Francisco schaffte die Wende bereits 1965 mit der Übernahme durch Frederick Maytag. Doch erst 1979 wurde die heute genutzte Brauerei eingeweiht. Im selben Jahr gründete sich Sierra Nevada. Die Boston Beer Company (Samuel Adams) folgte 1984, die Brooklyn Brewery 1988. All diese Brauereien starteten, weil alte Brauereien verschwunden oder in Not waren, und junge, begeisterte Bierliebhaber und Brauer sich ein Herz fassten. All diese Brauereien produzieren heute ausgezeichnete Lager verschiedener Machart, ob Wiener Lager, Pilsner, Oktoberfestbier oder die hopfengestopften India Pale Lager.
American Lager und American Ale
Mit der zweiten, großen Welle an Craft-Beer-Brauereiöffnungen in den 90ern wurde die amerikanische Bierlandschaft zusehends polarisiert.
Die jungen Wilden wetteiferten um die besseren Biere gegen die uniformen Lager der Großbrauereien, schworen auf Pale Ale, Stout und spontanvergorene Biere. So entstanden neben dem klassischen American Lager einige neue Bierstile als American Ale.
Die große Welle der Lager-Biere
Mit dem Erfolg der Biervariationen kam das Geld, und inzwischen haben die einstigen Kleinbrauer selbst die technischen Möglichkeiten, gute Lager zu brauen. Wo man also einst die Untergärigen neidete, versucht man nun zu zeigen, wie geschmackvoll Lager sein kann.
Nachdem also die Grenzen der Hopfigkeit im India Pale Ale, die Grenzen der Malzigkeit in den Imperial Stouts, und die Grenzen der Säure in den spontanvergorenen Bieren ausgereizt waren, besann man sich auch in den USA auf die Qualitäten der Lager. Daher spricht man inzwischen manchmal von der “Lager Wave” (Lager Welle), denn plötzlich hat jede Brauerei, ob groß oder klein, mehrere Sorten Lager-Biere im Angebot. Der Konsument freut sich über die Auswahl.
Wie wird American Ale hergestellt
Ammerican Ale wird untergärig gebraut. Sowohl große Brauerein mit viel Durchlauf, wie auch kleine Brauereien mit variierenden Rezepturen stellen American Ale her. Ein gutes, verlässliches Lager zu brauen braucht Zeit und vor allem Kühlkapazitäten. Untergärige Hefe vergärt bei 4-10 Grad Celsius. Die großen, selbkühlenden Gärtanks, wie sie die Großbrauereien verwenden sind kostenintensiv. Gerade daran mangelte es jungen Brauereien anfangs aber oft. Notgedrungen setzten sie zuerst auf obergärige Biere. Dass diese zudem die fantastischen Aromen der Hopfensorten aus dem Yakima Valley besser tragen, tat das Übrige.
Wie schmeckt American Lager?
Es ist schwierig, eine so breit angelegte Biersorte als Kategorie geschmacklich zu beschreiben. Hält man sich an die großen Marken, so schmeckt das American Lager vor allem leichtgängig. Das zeigt sich in der Beliebtheit der Light-Biere, die bei fast allen US-Großbrauereien die Originale in den Verkaufszahlen überflügelt haben. Analog dazu sind auch kalorienreduzierte Biere in den USA sehr beliebt. Die Bitterkeit liegt dabei klar unter dem deutschen Pilsner. Zudem darf in amerikanischen Lagern Reis und Mais verwendeten werden, nicht nur Gerste. Dadurch bekommt das Bier mehr Milde im Geschmack und macht sie weicher und weniger getreidig. Insgesamt geht bietet das American Lager also um ein frisches, unkompliziertes Trinkerlebnis.
Die Lager der kleinen und mittelgroßen Brauereien in den USA bieten im Gegensatz dazu ein mehr an Malz- und Hopfenaromen. Sie versuchen, die hohe Süffigkeit zu bewahren, aber dennoch mehr Hopfen- und/oder Malzcharakter zu verleihen. Wo dies gelingt, hat man es mit einigen der besten Lager weltweit zu tun.
Food Pairing zu American Lager
Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, denn American Lager sind von Natur aus darauf ausgelegt, in vielerlei Situationen zu glänzen. Leichte und junge Käsesorten wie Mozarella, junger bis mittelalter Gouda etc. passen gut. Wurst allgemein ist ebenfalls eine sichere Sache, wobei man sich hier an der Farbe orientieren sollte. Je dunkler das Fleisch, umso wahrscheinlicher können die leichten Malznoten des Lagers nicht mehr mithalten und gehen unter. Durch Ihre Hopfennoten zitral angehauchte Lager können gut zu Fisch passen. Ansonsten sind fast alle frittierten Sachen großartige Begleiter, sowohl im deftigen als auch im süßen Bereich (z.B. spanische Churros - dann allerdings nicht mit Schokoladendip).
Aber letztlich passen amerikanische Lager überall da, wo man sich amerikanisch fühlt, ob zu Chips, New York Style Pizza, zu Pommes und Burger oder Hot Dog.
Bierempfehlungen American Lager
Brooklyn Lager ist der vielleicht gelungenste Versuch, das Wiener Lager zurück in die Metropole New York zu bringen. Einst ein bekanntes Getränk, verschwand es durch Prohibition und Missernten fast gänzlich aus dem Stadtbild. Die wunderbare Balance aromatischer Hopfennoten in diesem behutsam hopfengestopften Bier, leicht röstiger Malzigkeit und feiner Bitterkeit sorgte dafür, dass Brooklyn Lager so berühmt wurde, dass es heute weltweit verfügbar ist. Hervorragend zu mexikanisch inspirierten Speisen, Steaks und Brathähnchen.
Samuel Adams Boston Lager
In unserem Ladengeschäft in der Schliemannstraße in Berlin-Prenzlauer Berg ist dieses Bier klar als “das Super Bowl-Bier” bekannt. Denn die Boston Beer Company schafft mit diesem Bier den schwierigen Spagat zwischen Unaufdringlichkeit und Geschmack. Das Bier MUSS nicht im Vordergrund stehen und überlässt dem spannenden Sportereignis und seinen deftigen Begleitern gern den Raum, weiß aber dennoch auch anspruchsvolle Trinker glücklich zu machen. Wunderschön bernsteinfarben, mit dem vertrauten Duft deutscher Aromahopfen und einer sanften Karamellnote, ist dieses Bier ein absoluter Kracher zu typisch amerikanischem Essen.
Miller’s Genuine Draft
Die großen Marken, welche seit den 50ern die amerikanische Bierlandschaft geprägt haben, sollen natürlich nicht zu kurz kommen. Ein MGD kommt da gerade recht. Es war ursprünglich als die Flaschenvariante des Miller High Life geplant, welches das älteste Produkt der Brauerei ist, unterscheidet sich jedoch leicht von diesem.
Vierfach gefiltert und dadurch absolut kristallklar, ist das MGD unpasteurisiert und bewahrt sich dadurch viel Ursprünglichkeit im Geschmack. Erfrischend und süffig, einfach “smooth”.