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Abteibier – Bete und Braue!
Die Brautradition insbesondere in Deutschland und Belgien ist eng mit den Klöstern verbunden. Einige der besten und bekanntesten Biere der beiden Bierkulturen stammen aus traditionellen Klosterbrauereien, und es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass die Mönche und Nonnen den Hopfen ins Bier brachten. Doch dazu später mehr. Die Bierkultur der Klöster in den beiden Ländern hat sich über die Jahrhunderte deutlich voneinander entfernt. Die untergärigen Biere (auch Lager genannt aufgrund der längeren Reifezeit), die wir heute von vielen deutschen Klosterbrauereien kennen, sind eine vergleichsweise junge Entdeckung. Einst brauten sie obergärig, mit der klassischen Bier- und Backhefe. Die belgischen Klöster tun dies noch immer, ihre deutschen Pendants nur bei bestimmten Bierstilen. Den Mönchen diente das Brauhandwerk als Einkommensquelle, um das Klosterleben zu finanzieren. Zudem waren gerade leichte Biertypen oftmals als Wasserersatz notwendig. In Ermangelung moderner Wasseraufbereitung war das stets abgekochte und auch durch Alkohol und Gewürze wie Hopfen haltbar gemachte Bier eine sichere Alternative, um den Durst sicher und gesund löschen zu können.
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Abteibiere findest Du in unserem Online-Shop in vielen Varianten. Von leichtem und erfrischendem Witbier und belgischem Blond über die Dubbel, Tripel und Quadrupel der Trappisten bis hin zum Andechser Doppelbock findest Du bei uns eine reiche Auswahl klassischer Klosterbrauereien. Stell Dir einfach eine Bierauswahl zusammen und probiere Klosterbiere daheim. Das Abteibier wird schnell und bequem zu Dir nach Hause geliefert, um in der privaten Verkostungsrunde oder als Speisebegleiter den Abend zu bereichern. Die dekorativen Großflaschen in der 75cl Bierflasche der belgischen Klosterbrauereien oder unser Abteibier Paket bieten sich als Geschenk und zu festlichen Anlässen besonders gut an.
Klosterleben – Abteibier als flüssig Brot
Der gute, alte Grundsatz „Flüssiges bricht das Fasten nicht!" sorgte in vielen Klöstern dafür, dass für diese Zeit besonders nahrhafte Abteibiere eingebraut wurden. „Nahrhaft“ bedeutet bei Bier einen höheren Einsatz von Getreidemalz. Das resultierende Bier wird süßer, malziger und stärker, denn die Hefe hat während der Gärung mehr Zucker (Maltose), den sie in Kohlensäure und Alkohol umwandeln kann. Die Mönche lernten jedoch schnell, dass sich diese Starkbiere, durch den höheren Alkoholgehalt haltbarer, sehr gut für den Verkauf eigneten, besonders in Zeiten, als moderne Haltbarmachung durch Pasteurisierung und Filtration noch Zukunftsmusik waren. Entsprechend sind es besonders die Kloster-Starkbiere, die es zu Weltruhm gebracht haben, etwa das Bernardus Abt 12, das Trappistes Rochefort 10 oder der bereits genannte Andechser Doppelbock. Vor Ort tranken auch die Mönche eher leichte Biere zwischen drei und sechs Volumenprozenten, gerade für die Feldarbeit wurden schwache Biere als Flüssignahrung geschätzt.
Wie der Hopfen ins Bier kam
Viele Klöster und Abteien unterhielten Klostergärten, in denen vor allem Kräuter angebaut wurden. Gerade im Mittelalter stellten Klöster oftmals Bastionen des Wissens und der Gelehrsamkeit dar, denn die Mönche lernten das Lesen und Schreiben. In den Klosterbibliotheken fanden sich Bücher zur Kräuterkunde, die sowohl in der Medizin als auch beim Kochen Verwendung fanden. Die damalige Medizintheorie in Mitteleuropa folgte der Vorstellung von bestimmten „Säften“ im Körper, die an elementare Prinzipien angelehnt waren: warm, kalt, trocken, feucht. Krankheiten und Unwohlsein betrachtete man als fehlende Balance dieser Säfte. Eine Diagnose konnte also erbringen, dass man „zu kalt“ oder „zu trocken“ war. Entsprechend wurden Kräuter und Diäten verschrieben, die entsprechend „warme, feuchte“ Speisen empfahlen. Auch wenn diese Methode noch nicht wirklich wissenschaftlich war, führte sie doch zu einem beeindruckenden Katalog der Kräuter und Gewürze und ihrer Wirkungen. So fanden beim Brauen jene Kräuter und Gewürze Verwendung. Eine jener Gewürzpflanzen aus den Klostergärten war der Hopfen. Ihm schrieb man eine beruhigende, entwässernde (also wohl „kalt“ und „trocken“) Wirkung zu, und tatsächlich bekommt man auch heutzutage noch Hopfenperlen gegen Schlaflosigkeit. Auch seine antiseptische Wirkung ist belegt. Diese machten sich die Mönche zunutze, um ihr Bier weiterhin haltbar zu machen, zudem hatte Hopfen eine gute Wirkung auf die Schaumstabilität. Natürlich war Hopfen damals nur eine Gewürzpflanze von vielen, und viele Klassiker unserer Küche finden sich in Bierrezepten, wie etwa Kümmel, Lorbeer und Wacholder, die ebenfalls aufgrund ihrer verdauungsfördernden und entgiftenden Wirkungen geschätzt wurden. Was in der Gemüsesuppe schmeckt, kann schließlich in der Malzsuppe nicht schlecht sein, oder? Mit der Zeit etablierte sich der Hopfen mehr und mehr als die primäre Gewürzpflanze, obwohl auch das oft etwas verklärte Reinheitsgebot schon 30 Jahre nach seinem Erlass 1516 weitere Zutaten im Bier gestattete. Erst im 19. Jahrhunderte ruderte man in Bayern zurück in Richtung Erstausführung.
Abteibier als Aushängeschild der Bierkultur
Auch wenn manche Klosterbrauereien inzwischen kommerziellen Brauereien angehören oder diesen zumindest den Vertrieb überlassen, haftet den Klosterbieren nach wie vor der Ruf der handwerklichen Braukunst an. Das kommt nicht von ungefähr, denn sowohl die klostereigenen Hefestämme als auch Rezepturen werden wohl gehütet und stellen oft die wichtigste Einkommensquelle der Klöster dar. So ist es z. B. bei den Benediktinern von Kloster Andechs, der wohl bekanntesten Klosterbrauerei Deutschlands. Doch auch Kloster Scheyern, Ettal, die Klosterbrauerei Weltenburg, Weißenohe (allesamt Benediktiner), Kreuzberg (Franziskaner) oder Marienstatt (Zisterzienser – Trappisten) sagen vielen Bierkennern etwas. In Belgien sind es natürlich vor allem die Trappisten, die weltweit für ihre Braukunst geschätzt werden. Daher haben wir diesen Klöstern einen eigenen Artikel gewidmet. Doch auch Namen wie St. Bernardus, Grimbergen, Leffe, Affligem, Maredsous oder Corsendonk lassen Genießer mit der Zunge schnalzen. Daher freuen wir uns besonders, diese Bierspezialitäten anbieten zu können.
Kleine Bierkunde der Abteibiere
Während sich deutsche Klosterbrauereien überwiegend an die Gepflogenheiten der lokalen Bierkultur halten, sorgen die Bezeichnungen auf den Etiketten belgischer Klosterbiere oft für Verwirrung. Die Namen sind dabei recht einfach erklärt. Dabei sollte man bedenken, dass es sich um Bierstile handelt, die jede Brauerei, auch außerhalb Belgiens, brauen kann. Sie sind also nicht ausschließlich auf Klöster beschränkt.
Typische Stile der belgischen Klosterbrauereien
Enkel oder Single
Außerhalb der Klöster fast unbekannt wurden diese obergärigen Blonden meist von den Mönchen selbst konsumiert. In jüngerer Vergangenheit taucht der Bierstil jedoch mehr und mehr aus der Versenkung auf. Sowohl St. Bernardus als auch Chimay haben ihre „Enkel“ unter den Namen „Extra 4“ bzw. „Chimay Dorée“ auf den freien Markt gebracht. Die „Single“ sind die Basis für weitere Biere, denn „Dubbel“ und „Tripel“ beziehen sich auf die verwendete Malzmenge im Verhältnis zum „Enkel“.
Blond oder Blonde
Ein helles, mild bis moderat gehopftes Trinkbier, das allerdings nach hiesigen Standards meist schon als Starkbier gelten würde. Zu Deutsch: obergäriger, heller Bock.
Bruin oder Brune
Das Dunkle. Ebenfalls stärker als in Deutschland, aber von der Farbgebung eher mit einem Münchener Dunkel, denn mit einem Schwarzbier vergleichbar. Malzig-röstig, mit angenehmer Süße. Die Grenze zum Dubbel ist fließend.
Wit oder Blanche
Belgisches Weizenbier. Im Vergleich zum deutschen Weißbier und Hefeweizen meist leichter und zitraler, was gern durch die Zugabe von Orangenschalen und Koriander beim Brauen unterstützt wird.
Dubbel oder Double
Stark, mit brauner Farbgebung zwischen Bernstein und Brotkruste. Verbindet röstig-getreidehafte Aromen mit dunkler Kandissüße und reifer Fruchtigkeit. Zu Deutsch: obergäriger, dunkler Doppelbock.
Tripel oder Triple
Stark, mit heller Farbgebung zwischen Gold und Honig. Hier finden sich orangen artige Fruchtnoten mit hellem Kandiszucker und milder Honigsüße, dazu eine sehr lebhafte Rezenz. Zu Deutsch: obergäriger, heller Dreifachbock.
Dieser Stil wird von den Klöstern sehr individuell ausgelegt und schwankt zwischen Bernstein und nächtlicher Schwärze. Allgemein sehr stark und ausbaufähig – Quadrupel werden von Sammlern gern wie Wein im Keller über Jahre ausgebaut. Dank Flaschengärung hält sich auch Kohlensäure über lange Zeit im Bier. Man könnte das Quadrupel als Vierfachbock bezeichnen, aber das braut in Deutschland eigentlich niemand.
Saisonale Biere und Sonderabfüllungen
Natürlich brauen die Klöster auch Sondersude oder auf Jahreszeiten beschränkte Biere. St. Bernardus und Corsendonk z. B. haben Weihnachtsbiere im Programm, die würziger ausfallen und manchmal tatsächlich gewürzt sind. Auch rötliche Biere, die dann Rouge, Ambrio oder Rubin heißen, haben manche Brauereien im Sortiment. Alle diese Biere fallen recht kräftig aus. Zudem bringen einige Klosterbrauereien mittlerweile auch ihre im Holzfass ausgebauten Qualitäts-Biere auf den Markt.