Bierland Frankreich
Frankreich ist als das Land der Genießer schlechthin bekannt. Französische Biere wie das 1664 Bier, ein Klassiker, lassen sich zwar im Nachbarland finden, doch steht der Wein ganz klar an oberster Stelle. Da könnten viele denken, dass in Frankreich wenig gebraut wird. So ist es auch bis etwa 2008, denn mit knapp über 130 Brauereien hatten die Franzosen circa ein Zehntel von dem, was Europa-Spritzenreiter Deutschland zu bieten hatte. Doch seitdem hat sich die französische Bierlandschaft verändert. Von 132 Brauereien im Jahr 2008 ist die Anzahl auf 950 in 2016 gestiegen. In nur acht Jahren hat sich die Zahl der Brauereien mehr als versiebenfacht. Was ist geschehen? Ganz einfach: Bier wurde wieder spannend! Französisches Bier ist nie simpel und in den Aroma-Variationen setzen die Franzosen auf eine Vielzahl von Geschmacksnoten, die zusammen das Bier aus Frankreich geschmacklich in Harmonie bringen.
Wo findet man Französisches Bier?
Geografisch, wird typischerweise das Bier in französischer Art nur im Norden und Nord-Osten gebraut. Der Süden bevorzugt hier immer noch den Wein und Sekt. Vor allem der Elsass und die Gegend um Straßburg sind bekannt für ihr Bier. Neben dieser Region bestechen auch kleinere Brauereien im Nordwesten bei Calais und besonders durch exotischen Geschmack von der Insel Korsika, die gemeinhin als südlichste Region französischer Biere gilt. Inspiriert sind französische Biere aufgrund der geografischen Lage von deutschen und belgischen Kreationen, weshalb dunkles Bier in Frankreich meist nicht zu finden ist. Interessanterweise gilt, dass Bier französisch im Alkohol variiert und sich zwischen 4,6 bis zu 13 Prozent Alkoholvolumen bewegt. Nach dem Aufschwung bekannter Biere, wie dem Kronenbourg Bier, werden immer mehr selbstständige Brauereien im Norden gegründet, die interessante Kombinationen ausprobieren.
Französisches Bier online
Es ist heute kein Problem mehr online französisches Bier kaufen zu können. Die Vielfalt ist dabei sehr interessant, da ein Großteil der angebotenen Biere von der BSN/Kronenburg-Gruppe stammt. In Europa ist diese auf Platz drei der größten Brauereien. Gleichzeitig bietet die Brauerei den Zugang zum bekannten 1664 Bier, einem Kronenbourg Bier, das in ganz Europa bekannt ist und durch seine Ursprünglichkeit im Geschmack punkten kann. Kronenbourg Bier kaufen ist in Deutschland kein Problem und vor allem die herben Aromen mit 5,9 Prozent Alkohol begeistern Kenner in ganz Europa. Mehr als 40 Prozent Marktanteil hat dieses Bier und stellt somit den Klassiker in Frankreich dar. Kronenbourg Bier kaufen ist typisch für den Liebhaber französischer Biere. Französisches Bier bestellen ist dank der vielen beliebten Sorten kein Problem, da französisches Bier online sofort zu finden ist. Neben dem Kronenbourg 1664, das auch aufgrund seiner Flasche ein Highlight ist, finden sich Genießer-Biere wie das Belzebuth mit 13 Prozent oder Meteor Lager, das ein süffig-leichtes Lager ist. Bierkenner sind vor allem mit den Produkten der Bières de Garde, wie dem Jenlain, sehr gut bedient.
Biertradition in Frankreich
Die Brauhistorie in unserem Nachbarland ist eng mit der allgemeinen geschichtlichen und religiösen Entwicklung im Land verwebt. Um 1900 gab es in Frankreich mehr als 1.000 Brauereien. Zwei Weltkriege und die Flucht der Bevölkerung in die Städte führten zu einer drastischen Reduzierung.
Traditionell sind die Bierbraugebiete in Frankreich die Grenzgebiete zu typischen Bierländern wie Deutschland, Belgien oder England. Das heißt es erstreckt sich ein Biergürtel von der Nordküste am Kanal über den Nordosten an der belgischen Grenze bis in den Elsass an der deutschen Grenze im Osten Frankreichs. Der Rest des Landes stellt Wein, Schaumwein und Weinbrände oder Cidre her, wobei sich die Apfelgebiete eher mit den Biergebieten überschneiden.
Bier-Regionen in Frankreich
Im wesentlichen gibt es in Frankreich zwei Bierregionen: Kernregionen sind Straßburg im Osten Frankreichreichs und Lille im Norden.
Brau-Region Elsass
Durch die Nähe zu Deutschland hat man sich hier auf schmackhafte Lagerbiere nach deutschem Vorbild spezialisiert: Lagerbiere aus dieser Region setzen sich auch international durch.
Brau-Region Lille
Die Region Lille hat sich im Bierbrauen eine Spezialisierung auf die Bière de Garde erarbeitet und hat mehrere auch kleinere Bierspezialitäten, die hauptsächlich in lokalen Bars angeboten werden.
Brau-Region Bretagne
In der Bretagne wird gerne mit keltischen oder gälischen Bierrezepturen experimentiert. Dort haben sich viele kleinere Mikrobrauerein etabliert, die vorrangig in der Region selber ihre Biere anbieten.
Klimatische Bedingungen für das Bierbrauen
Der kulturelle Austausch auch über Landesgrenzen hinweg hat dafür gesorgt, dass Bier in den Grenzgebieten Nord- und Ostfrankreichs beliebter ist als im Zentrum und Südwesten des Landes. Doch es sind nicht nur geografische Grenzen, die die Getränkekultur bestimmen, sondern auch klimatische. Genauso, wie Deutschland ein weniger bekanntes Land für Weinanbau ist, aber durchaus geeignete Regionen, wie Rhein und Mosel aufweist, so kommt der Hopfen in Frankreich überwiegend aus dem Elsass. Nachvollziehbar, denn damit liegt diese Hopfenanbauregion ungefähr auf demselben Breitengrad wie die Hallertau. Dennoch ist französische Hopfennutzung mit seinem Gebiet von knapp fünf Quadratkilometern Anbaufläche auf die deutsche Ernte angewiesen, die allein in der Hallertau auf knapp 180 km² kommt und ungefähr ein Drittel der weltweiten Hopfenernte stellt. Gerste hingegen gedeiht in Frankreich sehr gut. Hier liegt Frankreich mit Deutschland fast gleichauf, und weltweit produziert nur Russland mehr Gerste als diese beiden Länder.
Braukultur im Kloster
Wie in allen mitteleuropäischen Ländern sind auch in Frankreich die Klöster eine Heimat für die Braukultur. Als Zentren der Gelehrsamkeit im Mittelalter sind es die mönchlichen Studien zu Heilkunst und Kräuterkunde, das Bewahrung von Wissen in den klösterlichen Schriften und damit auch das Sammeln von Bierrezepten und das Wissen vom Hopfen als antiseptischen Haltbarmacher, die eine Grundlage für viele klösterliche Bierrezpturen von heute bieten. Unter den Orden besonders hervorzuheben sind die Trappisten. Moment, Trappisten? Sind das nicht die Mönche, die der belgischen Bierkultur ihren Stempel mit den unvergleichlich leckeren Bieren aufgedrückt haben? Richtig, dabei kamen die meisten dieser Zisterziensergruppen ursprünglich aus Frankreich. Das Heimatkloster des Ordens, La Grande Trappe, beispielsweise liegt circa eine Autostunde nördlich von Le Mans und zwei Autostunden westlich von Paris.
Bier und Revolution
Als die Wirren der französischen Revolution das Klima gegenüber den kirchlichen Gemeinden feindselig werden ließen, flohen viele Mönche aus französischen Klöstern in belgische Refugien. Dort etablierten sie das traditionelle klösterliche Brau- und/oder Käsereihandwerk, und schufen so die Basis für die Enstehung so ikonischer Biere wie Westmalle Tripel oder Orval. Später kehrten viele der Mönche zurück, doch manche blieben und brauten weiter. Bis heute bestehen Verbindungen zwischen diesen Brauereien. So werden die Biere des Klosters Mont des Cats in Frankreich bei den belgischen Brüdern von Chimay gebraut. Die Mönche von Monts des Cats legten wiederum die Grundsteine der heutigen St. Bernardus-Brauerei in Belgien, zusammen mit den Brüdern von St. Sixtus in Westvleteren. Man sieht, die Trappisten halten und brauen auch über Landesgrenzen hinweg zusammen.
Französische Bierstile
Einen urfranzösischen Bierstil zu finden, ist gar nicht so einfach. Dies liegt an der bewegten Historie Belgiens, welches in dieser Form ja erst seit 1830 überhaupt besteht. Viele der Bierstile aus der heutigen Grenzregion dürfen historisch also durchaus von beiden Nationen für sich beansprucht werden: Saison, Blanche und Lambic sind heutzutage deutlich belgisch geprägt, aber man kann davon ausgehen, dass verwandte Biere auch in Frankreich gebraut werden. Der eine Bierstil, der heute überwiegend den Franzosen zugeschrieben wird, ist dafür ein gutes Beispiel: Bière de Garde. Dabei wollen wir das Bière de Mars nicht vergessen, welches quasi eine obergärige Analogie zum untergärigen Märzenbier ist, aber das Bière de Garde ist der bei weitem bekannteste Bierstil aus Frankreich.
Bière de Garde
Klingt wie ein Bier für`s Militär? Bekommt etwa die französische Nationalgarde die ganzen guten Biere in Frankreich, und deswegen wissen wir hierzulande nichts davon? Nicht ganz, obwohl ein gewisser Zusammenhang besteht. Doch geht es eher um das "halten" in "Wache halten" als um die Garde, die es tut. Bière de Garde ist nämlich sinngemäß übersetzt "haltbares Bier". Es wurde ursprünglich für die Wanderarbeiter gebraut, welche zur Erntzeit zu den Bauernhöfen kamen. Manche Sude waren leicht und als Erfrischung während der Feldarbeit gedacht. Andere waren alkoholisch stark, denn sie sollten die warme Zeit überdauern. Dabei half auch die Flaschengärung, bei der analog zu Schaumweinen eine Nachgärung mit einer kleinen Hefegabe und Hefespeisung (in Form von vergärbarem Zucker) erfolgt.
Wer sich mit belgischen Saisons auskennt, weiß, dass auch diese ihren Namen von den Wanderarbeitern der Erntesaison haben, und die Geschichten ähnlich sind. Auch diese Biere sind bis zu einem gewissen Grad vergleichbar: Obergärig, flaschengereift, nicht dunkel, recht alkoholstark. Unterschiede finden sich eher in den Feinheiten: Bière de Garde weist mehr Vielfalt auf, die Farbe reicht von tiefem Bernstein bis zu hellem Blond, wohingegen heutige Saisons eher am helleren und hopfigeren Ende der Skala zu finden sind. Auch fällt Bière de Garde im Schnitt noch etwas höher im Alkoholgehalt auf, der Haltbarkeitsaspekt ist also besonders betont, denn wie wir alle wissen: Alkohol konserviert.
Berühmtestes Bier des Stils Bière de Garde
Das bekannteste Beispiele für Bière de Garde ist das Jenlain Ambrée von der Brasserie Duyck. "Ambrée" bedeutet dabei, dass das Bier bernsteinfarben ist. Es weist eine Karamellmalznote auf, die den helleren Vertretern fehlt. Das Jenlain Ambrée findest Du übrigens auch in unserem Online Shop, falls dir nun der Mund wässrig geworden ist. Stilecht ist hier der Genuss aus der großen Flasche mit Korkverschluss, die man mit mehreren Bierfreunden in gemütlicher Runde teilt.
Berühmte Biermarken aus Frankreich
Obwohl nur wenige Bierstile direkt in Frankreich verortet werden, heißt das nicht, dass die Franzosen keine erfolgreichen Biermarken herstellen können. Zwei der bekanntesten Marken sind Metéor und Kronenbourg, beide aus dem Straßburger Raum und gerade einmal eine halbe Autostunde voneinander entfernt. Die bekanntesten Biere der Brauereien sind Pilsener Art, hier macht sich also der deutsch-böhmische Einfluss bemerkbar, schließlich ist man nur einen Steinwurf von der deutsch-französischen Grenze entfernt. Damit sind alle großen Lagerbierproduzenten dort beheimatet, wo sich schon seit Jahrhunderten die französische und die deutsche Kultur überlappen: Elsass-Lothringen.
Renaissance des Bieres - Bière Artisanale
Die internationale Bewegung hin zu einer vielseitigen Bierkultur, von den US-Amerikanern "Craft Beer" getauft, hat auch vor Frankreich nicht Halt gemacht. Scheinbar hat es diese Bewegung in den klassischen Weinländern sogar leichter als in Deutschland und Österreich, wo der Bierpreis niedriger und die Konkurrenz härter ist. Egal ob Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland, Ungarn oder Bulgarien - Länder mit exzellenter Weinkultur stürzen sich begeistert auf die neue Bierkultur, und Brauereien schießen wie Pilze aus dem Boden. In Frankreich wird diese Kultur unter anderem von Bierspezialitätenläden getragen, die "Cave à Bières" heißen. Analog zu Weinkellern kann Bier hier gekauft oder direkt getrunken werden. Diese Anwendung einer Genusskultur, wie man sie von Wein kennt, auf den Biermarkt hat zu der enormen Verbreitung beigetragen, die Bière Artisanale in Frankreich in kürzester Zeit erfahren hat. Wie auch in Deutschland muss sich dieser Biermarkt jedoch erst finden, festigen und einpendeln.
Bier in Frankreich
Nun sind die Skeptiker hoffentlich beruhigt. Die Franzosen haben nicht nur eine weit zurückreichende Brautradition, die sie mit ihren Nachbarn teilen, sondern auch eine begeisterte Generation junger Brauer, die sich an internationalen Bierstilen versucht und ihnen eigene Akzente verleiht. Also vergesst nicht, beim Durchstöbern unseres Online Shops neben all den verlockenden Belgiern, Engländern, Amerikanern und Deutschen auch mal den einen oder anderen Franzosen einzupacken. Es lohnt sich!